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Forschungspreis 2013

Wilhelm Schmidt-Biggemann
erhält den Hamann-Forschungspreis 2013

Der Berliner Philosoph Prof. Dr. Wilhelm Schmidt-Biggemann wird mit dem Hamann-Forschungspreis 2013 ausgezeichnet. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis, der von der Universität Münster in Zusammenarbeit mit der GWK-Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit verliehen wird, gilt einer hervorragenden Leistung im Bereich der Geistes- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Ganz im Sinne des deutschen Philosophen Johann Georg Hamann (1730 – 1788) liegt der Fokus auf Arbeiten zur Aufklärung und Aufklärungskritik. Gestiftet wird der Preis, der 2013 zum zweiten Mal vergeben wird, vom münsterschen Unternehmerpaar Gertraud und Reinhard Horstmann.

Wilhelm Schmidt-Biggemann veröffentlichte in den Jahren 2012 und 2013 drei Bände einer monumentalen, mehr als 1500 Seiten umfassenden Geschichte der christlichen Kabbala. „Schmidt-Biggemann liefert uns darin die Entwicklungsgeschichte einer Denktradition, die trotz ihrer geradezu sprichwörtlichen Dunkelheit das religiöse Denken des Abendlandes tiefgreifend mitgeprägt hat. Seine Darstellung reicht vom Spätmittelalter bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Man wagt nicht zu viel, wenn man diese Untersuchung heute schon zu einem Standardwerk der frühneuzeitlichen Religionsphilosophie erklärt“, erläutert der münstersche Germanist Prof. Dr. Eric Achermann, Vorsitzender der interdisziplinär besetzten Hamann-Forschungspreis-Jury, die Entscheidung. „Das Werk zeichnet sich durch diejenigen Tugenden aus, die allen Publikationen des Preisträgers eigen sind: Äußerste Belesenheit, souveräne Durchdringung des Gegenstandes und eine Wissenschaftsprosa, die in Sachen Eleganz und Klarheit ihresgleichen sucht.“

In der Forschung ist Wilhelm Schmidt-Biggemann schon lange ein Begriff. 1975 erschien seine vielbeachtete Dissertation zu Jean Paul, seitdem widmete er sich als Verfasser zahlreicher Monographien und als Herausgeber von Sammelbänden und Werkeditionen vorzugsweise schwer zugänglichen, kühn spekulierenden Autoren wie Johann Georg Hamann, Gottfried Wilhelm Leibniz, Baruch de Spinoza und Blaise Pascal. Doch damit sind die geradezu universell anmutenden Forschungsgegenstände des Wissenschaftlers, der seit 1989 an der Freien Universität Berlin lehrt, nicht ausgelotet: „Überschaut man die über vier Jahrzehnte anhaltende Forschertätigkeit“, so Eric Achermann, „erstaunt die Kühnheit mit welcher Wilhelm Schmidt-Biggemann von Großprojekt zu Großprojekt eilt, ohne dabei auch nur den Verdacht auf Eile, geschweige denn Verirrung aufkommen zu lassen.“

www.uni-muenster.de/Philologie/aktuelles/pm/2013_hamann-forschungspreis.html

Mitglieder der Hamann-Forschungspreis-Jury waren Prof. Dr. Eric Achermann (WWU Münster, Germanistisches Institut, Vorsitzender), Prof. Dr. Monika Fick (RWTH Aachen, Institut für Germanistische und Allgemeine Literaturwissenschaft), Prof. Dr. Oliver Scholz (WWU Münster, Philosophisches Seminar), Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger (WWU Münster, Historisches Seminar), Prof. Dr. Friedrich Vollhardt (LMU München, Institut für Deutsche Philologie), Prof. Dr. Johannes von Lüpke (Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel, Systematische Theologie)



 

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