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Magus Tage Münster 2010
ProgrammformateDie Magus Tage Münster 2010 bringen Schriftsteller und Wissenschaftler in Wortwechsel mit Johann Georg Hamann und Originaltexte Hamanns auf die Bühne. Die Wortveranstaltungen werden musikalisch mit Barockmusik und Neuer Musik begleitet. Die Veranstaltungstitel sind Hamanns Schriften entlehnt. WORTWECHSEL erinnert, dass "der Reichtum aller menschlichen Erkenntnis auf dem Wortwechsel beruht", und impliziert Hamanns Überzeugung, dass ein Gespräch nicht unbedingt im Konsens enden muss. SCHERFLEN
überschreibt die Vorträge renommierter Wissenschaftler und spielt auf
Hamanns "Zwey Scherflein zur neuesten Deutschen Literatur"
an mit dem Schlüsselsatz: "Ohne Sprache hätten wir keine Vernunft,
ohne Vernunft keine Religion, und ohne diese drei wesentlichen Bestandteile
unserer Natur weder Geist noch Band der Gesellschaft". SCHERFLEIN
Donnerstag, 4. November 2010, 20:00 Uhr FLIEGENDE BLÄTTER
ist der Titel des literarischen Projekts innerhalb der Magus Tage Münster
2010. Christian
Lehnert, Peter
Waterhouse und Sibylle
Lewitscharoff stellen Texte vor, die sie eigens
für Münster in Auseinandersetzung mit Hamann verfasst haben. GRUSS AUS KENIG. "Kenig" nennen die Königsberger der mittleren Generation ihre Stadt. Mit dem Magus versucht Wladimir Gilmanov, Professor an der Russischen Immanuel Kant Universität in Kaliningrad, einen Neuansatz für bürgerliches Engagement in seiner Heimatstadt zu denken. Gilmanov übersetzte Hamann ins Russische und schrieb die erste wissenschaftliche Arbeit in Russland über ihn. PHILOLOG. Der bekannte Schauspieler Hannes Helllmann leiht Johann Georg Hamann Körper und Stimme. Er liest Schlüsselpassagen aus Haupttexten Hamanns: "Aesthetica in nuce", "Versuch über eine akademische Frage" und "Metakritik über den Purismum der Vernunft". Hannes Hellmann springt kurzfristig für den verhinderten Martin Feifel ein. NÄSCHEREY. Die preisgekrönte junge Pianistin Annika Treutler begleitet die Abende musikalisch. Eine Tochter Hamanns spielte häufig auf dem heimischen Klavier. In seinen "Näschereyen; in die Dreßkammer eines Geistlichen" bemerkt der Magus, dass eine "fromme Etymologie" aus "Dreßkammer" eine Tröstkammer gemacht habe: Sicherlich hätten Johann Sebastian Bachs Goldberg-Variationen, diese "Clavier Ubung" so "sanften und etwas muntern Charakters", sowie Toru Takemitsus "Raintree Sketch II" auch den gläubigen Melancholiker Hamann "in seinen schlaflosen Nächten ein wenig aufgeheitert". |
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