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GRUSS AUS KENIG Vortrag
Samstag, 06. November 2010, 16:00 Uhr
Das
Problem Hamann – der Magus als Prophet der Ganzheit des Ich und der
Natur Die leiblich-geistige Ganzheit des Individuums ist nach Hamann nicht
nur Voraussetzung wirklich humaner Intersubjektivität und Gemeinschaft,
sondern auch die Voraussetzung der Ganzheit der Natur. Beides, sein
Selbst und die Natur, zerstört der moderne Mensch nach Hamann durch
den falschen Gebrauch seiner Vernunft, seiner Sprache und seiner Sinne.
Die Ganzheit des Ich und der Schöpfung denkt der Magus christlich. Für
Wladimir Gilmanov birgt Hamanns Hermeneutik auch heute eine prophetische
Irritation und eine faszinierende Alternative zum Zeitgeist. Mit Hamann
erklärt er Transzendenz als Liebe und Verantwortung zur Lebensnotwendigkeit
und zur Bedingung gelingender Subjektivität. Sie ist das Medium der
Überschreitung des Ich ins Andere: ins Andere des eigenen Körpers und
der Natur, der Mitmenschen, und der Geschichte, in Gott. Wo Immanuel
Kant, Freund und philosophischer Gegner Hamanns, den unbedingten Willen
zur Moralität zum Gesetz des menschlichen Lebens erhebt, sucht Wladimir
Gilmanov mit Hamann in der Liebe, die weder System noch Regel vorgibt,
den obersten Beweggrund allen Handelns – besonders unter den Bedingungen
der Globalisierung und der Konfrontation der Kulturen, ganz besonders
in einer so problembeladenen Stadt wie Kaliningrad/Königsberg.
NÄSCHEREY Musik * Martin Feifel musste kurzfristig absagen. Dankenswerterweise
springt Hannes Hellmann
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